Ironman Frankfurt


Patrick Fellinger und Claudia Jansen

IRONMAN Frankfurt

Claudia Jansen und Patrick Fellinger starteten für die TRI DUCKS Dorsten beim IRONMAN in Frankfurt

3,8 Km Schwimmen, 182 Km Radfahren, 42,195 Km Laufen

 

„Endlich!!! Der Start auf den wir seit 2 Corona Jahren warten! Es kann los gehen!“

Für Patrick und mich war es das vorherrschende Gefühl…Endlich! Drei Jahre waren nun vergangen, seitdem wir uns für den Ironman in Frankfurt am Main angemeldet hatten. Drei Jahre Training voller Höhen und Tiefen liegen hinter uns! Und jetzt ist es endlich so weit und wir sind nur noch voller Vorfreude und heiß darauf an den Start zu gehen.

Die Tage vor dem Race erlebten auch wir wie viele andere Athleten. Das Race briefing, Startunterlagen abholen, der Check, ob der eigene Name auf dem großen M zu finden ist, letzte Trainingseinheiten, Rad-Check-In, Pasta Party…

Und dann war er da, der große Tag. Nicht umsonst wird ein Ironman Race-Day als „Längster Tag des Jahres“ bezeichnet. Der Wecker ging um 3 Uhr. Sofort hellwach, ab in den Einteiler, Frühstücken und letzte Vorbereitungen treffen. Um 4 Uhr konnten wir dann den ersten Shuttlebus nehmen, der uns zusammen mit vielen anderen Athleten und Supportern raus zum Langener Waldsee bringen sollte. Mit dabei auch mein Freund Bernd, der Patrick und mich den ganzen Tag über unterstützt hat.

Am See angekommen war das Gewusel schon groß. Allerdings lag auch eine konzentrierte Stille über den Athleten, die darauf warteten, dass die Wechselzone um 5 Uhr geöffnet wird. Nach den üblichen letzten Vorbereitungen am Rad ging es für uns beide fertig angezogen in Richtung Start. Letzte Fotos, Zuspruch von Bernd und dann in den Startkanal für Schwimmer zwischen 1:05-1:15 Stunden. Ganz hinten wollten wir uns dort platzieren, denn unsere Trainingszeiten ließen darauf schließen, dass wir das Tempo durchaus schwimmen können. Eine unglaubliche Atmosphäre, ein kribbeln, die Nationalhymne, die Clapping Hands, gleich geht es los. Wir nehmen uns in die Arme, sprechen uns noch einmal Mut zu, wünschen dem anderen einen geilen Tag und dann stehen wir auch schon in einem der fünf Startkanäle. Alle fünf Sekunden ein Pfiff und die nächsten fünf dürfen los. Für Patrick beginnt ein paar Sekunden vor mir sein zweites Langdistanzrennen. Nun stehe ich dort, die Hand auf der Uhr …läuft …pfiff …meine Reise beginnt. Mein erstes Langdistanzrennen …ENDLICH!

Das Schwimmen verlief für uns beide super. Kein Hauen und Stechen, kein unfaires Verhalten anderer. Einfach nur ein gutes Gefühl im Wasser. Nach 1500m dann der Landgang. Kurz raus, die Menschen, die Musik, dann weiter auf die zweite Runde. Auch die lief problemlos, sodass Patrick bereits nach 1:12:47 Stunden am Schwimmausstieg ankam. Ich folgte nach 1:15:26 Stunden. Für uns beide, persönliche Bestzeit! Dann ging es den langen Strand hinauf, gesäumt von Zuschauern, die uns zujubelten, hieß es für uns Neo runterziehen und sich auf den bevorstehenden Wechsel vorbereiten. Bernd erwischte uns beide und war begeistert, wie gut wir das Schwimmen bereits geschafft hatten.

Der Wechsel in T1 in Frankfurt ist ziemlich lang, aber nach dem Wechsel freute ich mich jetzt mega auf das bevorstehende Radfahren. Patrick ging kurz vor mir aufs Rad.

Die ersten Kilometer locker einfahren bedeutet in Frankfurt man ballert in GA1 auf der B43 in Richtung Innenstadt und ist verwundert, dass man so schnell dort ist. Dann über die Brücke am Main rechts ab und ab auf die erste Runde. Für Patrick lief es im wahrsten Sinne des Wortes Rund auf dem Rad. Für mich war es ein faszinierender Moment nach der ersten Runde die Skyline von Frankfurt zu sehen. Atemberaubend. Von da an ging es Schuss in Richtung Mainkai. Kurz die Stimmung einsaugen und dann auf zu Runde 2. Die Abfahrten und Kurven, die man jetzt schon einmal gefahren war, konnten wir nun noch besser nehmen. Ich genoss die Stimmung an den Hotspots und hörte immer wieder in mich hinein. Klappt die Pace so? Was sagt mein Körper? Das Einzige was ich hörte war…Geil, weiter so! Patrick beendete das Radfahren nach 06:04:17 Stunden. Ich erreichte die Wechselzone T2 kurz nach ihm in 06:17:45 Stunden.

Die Stimmung war super. Man hörte schon die Musik und die Atmosphäre, die vom Römerberg herüber schwappte. Der Helikopter, der über der Stadt flog und wahnsinnige Vorfreude aufs Laufen stieg in mir auf. Ich stellte das Rad ab, Wechselbeutel schnappen und ab ins Zelt. Nach ein paar Minuten ging es auf die Laufstrecke und ich war sofort beeindruckt von den Massen an Zuschauern am Streckenrand. Bernd wartete schon nach ein paar Metern, ein kurzes Abschlagen, Küsschen und weiter. „Patrick läuft, ich warte auf der anderen Mainseite auf dich“ rief Bernd mir noch nach. Es hatte mich gepackt. So eine Stimmung, ich war vom Rad runter und hatte jetzt nur noch 4 Runden am Main vor mir. Ja ok, einen Marathon, aber schließlich war das Laufen ja auch meine Lieblingsdisziplin. Die Strecke kannte ich auch schon, da wir im Mai hier ein Trainingslager gemacht hatten. Also hieß es nun nicht überpacen und Spaß haben! Für mich lief es richtig gut beim Laufen. An den Getränkeständen ging ich ein paar Meter, um genügend Flüssigkeit und Nahrung aufzunehmen. Dann noch mit Eis kühlen und weiterlaufen. Bernd brauchte nur den Eisernen Steg überqueren und war direkt bei Kilometer 5 der Laufstrecke. Dort erwischte er erst Patrick im Vorbeilaufen und dann erneut mich. Die Strecke führte uns in Richtung Osten hinaus. Ein kleiner Wald bot ein bisschen Schatten. Jetzt war es nicht mehr so weit bis zum Ruderverein, an dem es die Bändchen für jede Runde gab. Kurz vorher traf ich auf Patrick. „Das du mich aber auch immer wieder beim Laufen einholst“, begrüßte er mich mit einem Grinsen und wir mussten beide Lachen. „Komm wir laufen ein Stück gemeinsam“, sagte ich, aber Patrick wollte das ich Gas gebe. Gesagt getan. Von Gas kann zwar keine Rede sein, aber ich kam in einem guten 6:30er Schnitt pro Kilometer weiter. Am Ruderhaus holte ich mir das erste Bändchen ab und freute mich schon jetzt auf die 3 Bändchen, die noch kommen würden. Ich genoss die Stimmung und das Quatschen mit den anderen Athleten unterwegs. So verlief Runde 2… Runde 3 … und dann war sie schon da! Die letzte Runde beim Marathon… Nein, bei meinem ersten Ironman. Wahnsinn! Ich hatte zu keinem Zeitpunkt an diesem Tag das Gefühl, dass ich Kämpfen oder aufgeben musste. Und jetzt lag mein Wunsch, Ironman zu werden, nur ein paar Kilometer entfernt. Bernd wartete ein letztes Mal am Südufer des Eisernen Steges auf mich. Wir klatschten uns ab und ich rief Ihm noch zu „Ich schaffe es Bernd!“. Er rief „Natürlich schaffst du es, ich warte im Ziel auf dich!“ Die letzten Kilometer waren für mich sehr emotional. Am Ruderhaus konnte ich meine Freude nicht zurückhalten, als die Helferin mir das letzte Rote Bändchen über den Arm streifte und alle um mich herum „Herzlichen Glückwunsch“ riefen. Die letzten 2 Kilometer waren angebrochen und ich genoss auf der Brücke noch einmal ganz bewusst den Blick auf die Skyline. Ich sah den Römer und freute mich wahnsinnig auf den nun bevorstehenden Zieleinlauf. Den letzten Verpflegungsstand ließ ich rechts liegen, Dankte der Sambaband und wusste, gleich darf ich rechts abbiegen. Als ich um die Ecke kam schaute mich die Helferin kurz an. Ich hob meinen rechten Arm… vier Bändchen. Sie applaudierte, zeigte in Richtung Römer. Als ich in den schmalen Zielkanal einbog brachen alle Dämme. Ich schrie, die Zuschauer tobten, streckten ihre Hände aus und ich lief mit ausgestreckten armen durch die Massen. Ein kleiner Knick noch und dann sah ich den Zielbogen! Der Sprecher ehrte gerade den Athleten vor mir mit „You are an Ironman“. Ich genoss die Stimmung, konnte es noch gar nicht glauben. Und dann sah er mich an und sagte, worauf ich so lange gewartet hatte „Claudia, you are an Ironman!“ Meine Arme gingen in die Luft, als ich unterm Zielbogen stand, die Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten. Schon gar nicht als ich Bernd sah, der mit meiner Medaille in der Hand im Ziel auf mich warten durfte. Er hing mir die Medaille um den Hals und nahm mich in den Arm!

Das ich am Ende tatsächlich unter 13 Stunden, nämlich in 12:52:31 Stunden gefinisht habe, merkte ich erst bei der Medaillen Gravur. Und da war dann endgültig klar… es war heute der perfekte Tag, um Ironman zu werden!

Patrick finishte seine zweite Langdistanz nach einem herausfordernden Laufen glücklich und zufrieden in 13:42:04 Stunden!

 

Wir wünschen unseren beiden Athleten gute Erholung uns sind gespannt welche Langdistanz die beiden als nächstes anstreben!

 

 

 

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